Auf dieser Seite wollen wir über unseren Weg zur
Finanzierung berichten. Am Ende dieser Seite haben wir in einer Checkliste
zusammengestellt, was man alles bei der Finanzierung beachten sollte.
Hausbau – wie finanzieren wir das?
Während bei uns der Wunsch nach einem Eigenheim reifte,
musste selbstverständlich auch geklärt werden, ob ein solches Vorhaben
finanzierbar ist und welche Möglichkeiten wir haben. Also begannen wir
akribisch, unsere monatlichen Einnahmen und Ausgaben aufzuschreiben, denn
schließlich mussten wir ja wissen, welches Budget für die monatlichen
Kreditraten übrig wäre. Nach vielen Stunden und einigen Schätzungen (z.B.: Wie
viel Geld braucht man eigentlich für Essen und Drogerie im Monat?😵) stand dann
endlich eine Zahl fest, die aktuell monatlich zur Verfügung stand.
Dabei sollten folgende Positionen bedacht werden:
1. Versicherungen: - private Haftpflichtversicherung
- Hausratversicherung (wird bei größerer Wohnfläche dann zukünftig
teurer!)
- Berufsunfähigkeitsversicherungen, Riesterrenten
- Risiko-Lebensversicherung (ganz wichtig, falls einem Partner mal etwas
zustößt und man das Haus nicht verlieren
will!)
- Kaskoversicherung Auto
- ggf. Rechtsschutzversicherung
- ggf. private Krankenversicherung
- ggf. weitere Zusatzversicherungen (Tiere, Zähne, Brille, Fahrrad…)
dazu kommt noch: - Grundbesitzerhaftpflichtversicherung für unbebautes Grundstück
- Feuerrohbauversicherung (später: Wohngebäudeversicherung)
- Bauleistungsversicherung für die Bauzeit
- Bauherrenhaftpflichtversicherung für die Bauzeit
Dazu kommen beim Eigenheim noch folgende laufende (monatliche) Kosten bzw. erhöhen sich im Vergleich zur Warm-Miete:
1. Heizkosten (Gas, Öl, Pellets…)
2. Wasser
3. Abwassergebühren und Grundsteuer
4. Müllabfuhr
5. Schornsteinfeger
6. Monatliche Rate fürs Haus (ersetzt dann die Kaltmiete)
7. Kosten für den Garten/Hof
8. Neuanschaffungen vieler Geräte/Möbel, die man vorher nicht benötigt hat oder vom Vermieter
gestellt bekommen hat (z.B. Rasenmäher, Küche…)
- Kaskoversicherung Auto
- ggf. Rechtsschutzversicherung
- ggf. private Krankenversicherung
- ggf. weitere Zusatzversicherungen (Tiere, Zähne, Brille, Fahrrad…)
dazu kommt noch: - Grundbesitzerhaftpflichtversicherung für unbebautes Grundstück
- Feuerrohbauversicherung (später: Wohngebäudeversicherung)
- Bauleistungsversicherung für die Bauzeit
- Bauherrenhaftpflichtversicherung für die Bauzeit
2. Laufende Ratenzahlungen (Möbel, Elektronik, Auto…)
3. Warm-Miete (Gas, Wasser, Müllabfuhr, Schornsteinfeger usw.), Strom
4. Laufende Kosten fürs Auto (Benzin, Steuern, TÜV, Reparaturen, neue Reifen…)
5. Essen und Drogerie
6. Haustiere (Futter, Einstreu, Zubehör, evtl. Steuern, evtl.
Unterbringungskosten, Tierarzt-
kosten, evtl. Strom bei Terrarien & Aquarien…)
kosten, evtl. Strom bei Terrarien & Aquarien…)
7. Kosten für Telefon, Internet, Handys, GEZ
8. Kosten für Kleidung, Frisör
9. Kosten für Gesundheit (ggf. nötige Medikamente, Brille, Zahnreinigung,
Physiotherapie…)
10. Kosten für Freizeit (Geburtstage, Urlaub, Kino, Essen gehen, Fitnessstudio,
Vereinsbeiträge…)
Vereinsbeiträge…)
11. Puffer für nötige Neuanschaffungen (Fahrrad, Elektronik)
Dazu kommen beim Eigenheim noch folgende laufende (monatliche) Kosten bzw. erhöhen sich im Vergleich zur Warm-Miete:
1. Heizkosten (Gas, Öl, Pellets…)
2. Wasser
3. Abwassergebühren und Grundsteuer
4. Müllabfuhr
5. Schornsteinfeger
6. Monatliche Rate fürs Haus (ersetzt dann die Kaltmiete)
7. Kosten für den Garten/Hof
8. Neuanschaffungen vieler Geräte/Möbel, die man vorher nicht benötigt hat oder vom Vermieter
gestellt bekommen hat (z.B. Rasenmäher, Küche…)
Um die weiteren Schritte zu planen, vereinbarten wir einen
Termin mit unserem Finanzberater. Bei dem Gespräch mussten wir dann zusätzlich
zu Einkommen und Ausgaben noch unser Eigenkapital angeben. Des Weiteren ist es
von Bedeutung, welcher Berufsgruppe man angehört, da Banken das Risiko abwägen,
ob die Gefahr besteht, dass ein Einkommen wegbrechen könnte. Hier hatten wir
Glück, da wir sehr stabile Jobs haben (Beamter / Angestellte im öffentlichen
Dienst). Wir stellten dann noch kurz das Objekt vor, welches wir ins Auge gefasst
haben und dann verlies uns unser Finanzberater, mit dem Vorhaben, unsere
Möglichkeiten durchzurechnen. Also hieß es erstmal: Abwarten…
Ein paar Tage später bekamen wir dann dargelegt, welche
Kreditsumme bei welchem Eigenkapitaleinsatz (je höher das Eigenkapital, desto
größer ist oft der Kreditrahmen) möglich
wäre, sowie bereits die Aussage, dass verschiedene Banken unser Vorhaben
begleiten würden. Zunächst allerdings alles noch rein hypothetisch, da wir ja
weder ein Grundstück hatten, noch wussten, was für ein Haus wir bauen wollten.
Allerdings stand für uns nun fest: Wir wagen das Abenteuer und trieben den Kauf
eines Grundstückes in unserem Dorf voran. Nun mussten wir noch Angebote von den
Hausbaufirmen einholen.
Nachdem wir
uns für das Zweifamilienhaus entschieden und bereits nähere Informationen zum
ungefähren Hausbaupreis hatten (nach verhandeln geht ja bekanntlich immer
noch…), wurden unsere Verhandlungen mit den Banken nun konkreter. Dafür
erstellten wir eine Auflistung aller Gewerke
und deren Kosten und errechneten so eine Gesamtsumme für das Projekt.
Davon zogen wir unser Eigenkapital ab und hatten die zu finanzierende Summe. Hinzu
kam noch ein Puffer von 10.000€ für alle Fälle, den man auf jeden Fall
einplanen sollte - in unserem Blog könnt ihr lesen, wie schnell dieses Geld weg
ist! Daher würden wir nun im Nachhinein bei unserer Hausgröße wohl eher einen
Puffer von min. 20.000€ empfehlen…
Die weiteren Verhandlungen übernahm unser Finanzberater. Mit einem
Finanzberater zu arbeiten, hat aus unserer Sicht enorme Vorteile:
Dieser kann nicht nur feststellen, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt,
sondern auch viel besser mit Banken über Zinsen, Kreditbausteine und Sondervereinbarungen verhandeln. Des Weiteren
weiß man häufig gar nicht, welche Kreditvarianten es gibt (insbesondere im
Bezug auf die KFW - Förderung) und bekommt selbstverständlich bei den Banken
als Privatmann häufig nur einen standardmäßigen Kredit angeboten. Hinzu kommt,
dass ein Finanzberater viel leichter mit mehreren Banken, auch überregionalen, gleichzeitig in Verhandlungen treten kann und
somit eine bessere Vergleichbarkeit herstellt. So mussten wir nicht selber von
Bank zu Bank bewegen und Angebote einholen. Die dadurch gewonnene Zeitersparnis
war für uns sehr groß und wir konnten diese Zeit nutzen unser Haus zu planen
und die Verträge mit den Firmen zu optimieren.
Auch wurden wir von unserer Hausbank, bei der wir zwischendurch waren, um nach
einem Kredit für unsere Vorhaben zu fragen, eher nach dem Motto „Sie sind doch
noch jung und können Sie sich das sowieso nicht leisten“ behandelt. Ein
Finanzberater wird hingegen nicht so schnell abgewiesen!
Schwierigkeiten bei den Verhandlungen
Bei den Verhandlungen gab es natürlich auch kleinere
Schwierigkeiten. So haben wir auf der Einnahmenseite Mieteinnahmen aufgeführt,
da unsere (Schwieger-)Eltern im Haus zur Miete wohnen werden. Dies haben die
Banken zunächst nicht akzeptiert, sodass wir bereits weit vor Baubeginn einen
Mietvertrag mit unseren (Schwieger-)Eltern aufsetzen mussten, damit die Banken die
zukünftige Miete als Einnahme werten. Des Weiteren haben wir versichern müssen,
dass unser Eigenkapital uns gehört und nicht einem nahen Verwandten, der dies
dann irgendwann zurückfordern kann. Wir hatten teilweise das Gefühl, dass die
Banken nach dem Prinzip arbeiten: Vertraue niemanden, es sei denn er beweist
sich dir. Sobald wir aber alles schriftlich bestätigt hatten, gab es hier keine
Probleme mehr.
Der Abschluss
Am Ende landeten wir mit unserer Kreditanfrage bei der „Volksbank
Braunschweig Wolfsburg“, die uns neben günstigen Konditionen auch einen
sicheren Eindruck bot. Das Geld wurde nach der Unterzeichnung schnell zur
Verfügung gestellt und wir konnten loslegen. Bevor wir allerdings das Geld
bekamen, mussten wir über unseren Notar noch zwei Grundschulden (da unser
Kredit aus zwei separaten Bausteinen besteht) auf unser Grundstück eintragen
lassen. Soweit so gut. Aber wie das so oft ist: Bei der Vielzahl an Einzelpositionen
wird irgendetwas vergessen und so waren uns die Notar - und Gerichtskosten hierfür
durchgerutscht, welche mit knapp 1500€ zu Buche schlugen und von unserer Seite
nicht eingeplant waren, sodass wir hierfür bereits Geld aus dem Kredit nehmen
mussten…
Generell gilt:
Sobald man das erste Geld aus dem Kredit nimmt, fängt man an, auf das genutzte
Geld Zinsen zu zahlen. Dies muss in den aktuellen monatlichen Ausgaben mit
einkalkuliert werden.
Es empfiehlt sich daher, zunächst einen Großteil des Eigenkapitals
aufzubrauchen – natürlich nicht alles,
da man ja noch kleine Reserven braucht! Neue Möbel können z.B. nicht mit einem
Hausbaukredit finanziert werden!
Checkliste zur Finanzierung:
- Berechnung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben und Ermittlung der Summe, die monatlich für einen Kredit übrig bleibt. NIE zu knapp rechnen!
- Auflistung von verfügbarem Kapital. Wie ist es zur Zeit angelegt? Wann kommt man ohne große Mehrkosten da dran?
- Grobe Kostenkalkulation des Vorhabens (Grundstückskauf, Baukosten, Nebenkosten…)
- Einen Finanzberater suchen und mit diesem die Finanzierung planen.
- Angebote von verschiedenen Banken einholen (lassen) und vergleichen.
- Sondertilgungen vereinbaren und auf Zinsbindung achten!
- Einen Teil Eigenkapital zurückhalten, da man ja schließlich noch ein paar Möbel kaufen möchte.
- Bei der Finanzierung immer einen Puffer einbauen!
- Bei der Finanzierungssumme auf die
Bauleistungsbeschreibung der Hausbaufirma achten und bereits etwaige Mehrkosten
berücksichtigen, z.B.:
- Elektroarbeiten (die Vorgaben der Firmen reichen niemals aus und Steckdosen kann
man nie genug haben)
- Ausstattung der Bäder (oft möchten man „was schöneres und größeres“ als den üblichen
Standard)
- Gestaltung der Treppen und Türen (Standard im Preis ist oft nur „Buche“)
- Bodenbeläge, Maler- und Tapezierarbeiten, Ausführung der Decken einplanen
- Garten- und Außenanlage (inkl. Abwasseranschluss) mit veranschlagen (sonst lebt man
viele Jahre auf einer Baustelle) - Auf die Baunebenkosten achten, diese können schnell mehr als 10.000€ ausmachen.
- Vorher abklären ob eine Baustraße oder ähnliches von der Firma angelegt werden muss. Diese Kosten bei der Finanzierung miteinplanen.
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