Fakten



Bauherren: iii Möre & André
Bauort:iiiiiiiiiiii bei Sarstedt (Niedersachsen)
Haustyp:iiiiiiiii Zweifamilienhaus mit Keller
Wohnfläche:i ca. 460 m²
Keller:iiiiiiiiiiiiii ca. 149 m²

Bauträger:iiiiii Modul-Hausconcept
Baubeginn:iiii Oktober 2016

Finanzierung

Auf dieser Seite wollen wir über unseren Weg zur Finanzierung berichten. Am Ende dieser Seite haben wir in einer Checkliste zusammengestellt, was man alles bei der Finanzierung beachten sollte.

Hausbau – wie finanzieren wir das?
Während bei uns der Wunsch nach einem Eigenheim reifte, musste selbstverständlich auch geklärt werden, ob ein solches Vorhaben finanzierbar ist und welche Möglichkeiten wir haben. Also begannen wir akribisch, unsere monatlichen Einnahmen und Ausgaben aufzuschreiben, denn schließlich mussten wir ja wissen, welches Budget für die monatlichen Kreditraten übrig wäre. Nach vielen Stunden und einigen Schätzungen (z.B.: Wie viel Geld braucht man eigentlich für Essen und Drogerie im Monat?😵) stand dann endlich eine Zahl fest, die aktuell monatlich zur Verfügung stand.

Dabei sollten folgende Positionen bedacht werden:
1. Versicherungen:        - private Haftpflichtversicherung
                                      - Hausratversicherung (wird bei größerer Wohnfläche dann zukünftig
                                        teurer!)
                                      - Berufsunfähigkeitsversicherungen, Riesterrenten
                                      - Risiko-Lebensversicherung (ganz wichtig, falls einem Partner mal etwas
                                        zustößt und man das Haus nicht verlieren will!)
                                      - Kaskoversicherung Auto
                                      - ggf. Rechtsschutzversicherung
                                      - ggf. private Krankenversicherung
                                      - ggf. weitere Zusatzversicherungen (Tiere, Zähne, Brille, Fahrrad…)
    dazu kommt noch:    - Grundbesitzerhaftpflichtversicherung  für unbebautes Grundstück
                                      - Feuerrohbauversicherung  (später: Wohngebäudeversicherung)
                                      - Bauleistungsversicherung für die Bauzeit
                                      - Bauherrenhaftpflichtversicherung für die Bauzeit
2. Laufende Ratenzahlungen (Möbel, Elektronik, Auto…)
3. Warm-Miete (Gas, Wasser, Müllabfuhr, Schornsteinfeger usw.), Strom
4. Laufende Kosten fürs Auto (Benzin, Steuern, TÜV, Reparaturen, neue Reifen…)
5. Essen und Drogerie
6. Haustiere (Futter, Einstreu, Zubehör, evtl. Steuern, evtl. Unterbringungskosten, Tierarzt-
    kosten, evtl. Strom bei Terrarien & Aquarien…)    
7. Kosten für Telefon, Internet, Handys, GEZ
8. Kosten für Kleidung, Frisör
9. Kosten für Gesundheit (ggf. nötige Medikamente, Brille, Zahnreinigung, Physiotherapie…)
10. Kosten für Freizeit (Geburtstage, Urlaub, Kino, Essen gehen, Fitnessstudio,
      Vereinsbeiträge…)
11. Puffer für nötige Neuanschaffungen (Fahrrad, Elektronik)

Dazu kommen beim Eigenheim noch folgende laufende (monatliche) Kosten bzw. erhöhen sich im Vergleich zur Warm-Miete:
1. Heizkosten (Gas, Öl, Pellets…)
2. Wasser
3. Abwassergebühren und Grundsteuer
4. Müllabfuhr
5. Schornsteinfeger
6. Monatliche Rate fürs Haus (ersetzt dann die Kaltmiete)
7. Kosten für den Garten/Hof
8. Neuanschaffungen vieler Geräte/Möbel, die man vorher nicht benötigt hat oder vom Vermieter
    gestellt bekommen hat (z.B. Rasenmäher, Küche…)  
                       
Um die weiteren Schritte zu planen, vereinbarten wir einen Termin mit unserem Finanzberater. Bei dem Gespräch mussten wir dann zusätzlich zu Einkommen und Ausgaben noch unser Eigenkapital angeben. Des Weiteren ist es von Bedeutung, welcher Berufsgruppe man angehört, da Banken das Risiko abwägen, ob die Gefahr besteht, dass ein Einkommen wegbrechen könnte. Hier hatten wir Glück, da wir sehr stabile Jobs haben (Beamter / Angestellte im öffentlichen Dienst). Wir stellten dann noch kurz das Objekt vor, welches wir ins Auge gefasst haben und dann verlies uns unser Finanzberater, mit dem Vorhaben, unsere Möglichkeiten durchzurechnen. Also hieß es erstmal: Abwarten…

Ein paar Tage später bekamen wir dann dargelegt, welche Kreditsumme bei welchem Eigenkapitaleinsatz (je höher das Eigenkapital, desto größer ist oft der Kreditrahmen)  möglich wäre, sowie bereits die Aussage, dass verschiedene Banken unser Vorhaben begleiten würden. Zunächst allerdings alles noch rein hypothetisch, da wir ja weder ein Grundstück hatten, noch wussten, was für ein Haus wir bauen wollten. Allerdings stand für uns nun fest: Wir wagen das Abenteuer und trieben den Kauf eines Grundstückes in unserem Dorf voran. Nun mussten wir noch Angebote von den Hausbaufirmen einholen.
Nachdem wir uns für das Zweifamilienhaus entschieden und bereits nähere Informationen zum ungefähren Hausbaupreis hatten (nach verhandeln geht ja bekanntlich immer noch…), wurden unsere Verhandlungen mit den Banken nun konkreter. Dafür erstellten wir eine Auflistung aller Gewerke  und deren Kosten und errechneten so eine Gesamtsumme für das Projekt. Davon zogen wir unser Eigenkapital ab und hatten die zu finanzierende Summe. Hinzu kam noch ein Puffer von 10.000€ für alle Fälle, den man auf jeden Fall einplanen sollte - in unserem Blog könnt ihr lesen, wie schnell dieses Geld weg ist! Daher würden wir nun im Nachhinein bei unserer Hausgröße wohl eher einen Puffer von min. 20.000€ empfehlen… 

Die weiteren Verhandlungen übernahm unser Finanzberater. Mit einem Finanzberater zu arbeiten, hat aus unserer Sicht enorme Vorteile:
Dieser kann nicht nur feststellen, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, sondern auch viel besser mit Banken über Zinsen, Kreditbausteine und  Sondervereinbarungen verhandeln. Des Weiteren weiß man häufig gar nicht, welche Kreditvarianten es gibt (insbesondere im Bezug auf die KFW - Förderung) und bekommt selbstverständlich bei den Banken als Privatmann häufig nur einen standardmäßigen Kredit angeboten. Hinzu kommt, dass ein Finanzberater viel leichter mit mehreren Banken, auch überregionalen,  gleichzeitig in Verhandlungen treten kann und somit eine bessere Vergleichbarkeit herstellt. So mussten wir nicht selber von Bank zu Bank bewegen und Angebote einholen. Die dadurch gewonnene Zeitersparnis war für uns sehr groß und wir konnten diese Zeit nutzen unser Haus zu planen und die Verträge mit den Firmen zu optimieren.
Auch wurden wir von unserer Hausbank, bei der wir zwischendurch waren, um nach einem Kredit für unsere Vorhaben zu fragen, eher nach dem Motto „Sie sind doch noch jung und können Sie sich das sowieso nicht leisten“ behandelt. Ein Finanzberater wird hingegen nicht so schnell abgewiesen!

Schwierigkeiten bei den Verhandlungen
Bei den Verhandlungen gab es natürlich auch kleinere Schwierigkeiten. So haben wir auf der Einnahmenseite Mieteinnahmen aufgeführt, da unsere (Schwieger-)Eltern im Haus zur Miete wohnen werden. Dies haben die Banken zunächst nicht akzeptiert, sodass wir bereits weit vor Baubeginn einen Mietvertrag mit unseren (Schwieger-)Eltern aufsetzen mussten, damit die Banken die zukünftige Miete als Einnahme werten. Des Weiteren haben wir versichern müssen, dass unser Eigenkapital uns gehört und nicht einem nahen Verwandten, der dies dann irgendwann zurückfordern kann. Wir hatten teilweise das Gefühl, dass die Banken nach dem Prinzip arbeiten: Vertraue niemanden, es sei denn er beweist sich dir. Sobald wir aber alles schriftlich bestätigt hatten, gab es hier keine Probleme mehr.

Der Abschluss
Am Ende landeten wir mit unserer Kreditanfrage bei der „Volksbank Braunschweig Wolfsburg“, die uns neben günstigen Konditionen auch einen sicheren Eindruck bot. Das Geld wurde nach der Unterzeichnung schnell zur Verfügung gestellt und wir konnten loslegen. Bevor wir allerdings das Geld bekamen, mussten wir über unseren Notar noch zwei Grundschulden (da unser Kredit aus zwei separaten Bausteinen besteht) auf unser Grundstück eintragen lassen. Soweit so gut. Aber wie das so oft ist: Bei der Vielzahl an Einzelpositionen wird irgendetwas vergessen und so waren uns die Notar - und Gerichtskosten hierfür durchgerutscht, welche mit knapp 1500€ zu Buche schlugen und von unserer Seite nicht eingeplant waren, sodass wir hierfür bereits Geld aus dem Kredit nehmen mussten…

Generell gilt:
Sobald man das erste Geld aus dem Kredit nimmt, fängt man an, auf das genutzte Geld Zinsen zu zahlen. Dies muss in den aktuellen monatlichen Ausgaben mit einkalkuliert werden.
Es empfiehlt sich daher, zunächst einen Großteil des Eigenkapitals aufzubrauchen  – natürlich nicht alles, da man ja noch kleine Reserven braucht! Neue Möbel können z.B. nicht mit einem Hausbaukredit finanziert werden!


Checkliste zur Finanzierung: 
  1. Berechnung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben und Ermittlung der Summe, die monatlich für einen Kredit übrig bleibt. NIE zu knapp rechnen!
  2. Auflistung von verfügbarem Kapital. Wie ist es zur Zeit angelegt? Wann kommt man ohne große Mehrkosten da dran? 
  3. Grobe Kostenkalkulation des Vorhabens (Grundstückskauf, Baukosten, Nebenkosten…)
  4. Einen Finanzberater suchen und mit diesem die Finanzierung planen.
  5. Angebote von verschiedenen Banken einholen (lassen)  und vergleichen.
  6. Sondertilgungen vereinbaren und auf Zinsbindung achten!
  7. Einen Teil Eigenkapital zurückhalten, da man ja schließlich noch ein paar Möbel kaufen möchte.
  8. Bei der Finanzierung immer einen Puffer einbauen!
  9. Bei der Finanzierungssumme auf die Bauleistungsbeschreibung der Hausbaufirma achten und bereits etwaige Mehrkosten berücksichtigen, z.B.:  
    - Elektroarbeiten (die Vorgaben der Firmen reichen niemals aus und Steckdosen kann
      man nie genug haben)
    - Ausstattung der Bäder (oft möchten man „was schöneres und größeres“ als den üblichen
      Standard)
    - Gestaltung der Treppen und Türen (Standard im Preis ist oft nur „Buche“)
    - Bodenbeläge, Maler- und Tapezierarbeiten, Ausführung der Decken einplanen
    - Garten- und Außenanlage (inkl. Abwasseranschluss) mit veranschlagen (sonst lebt man
      viele Jahre auf einer Baustelle)
  10. Auf die Baunebenkosten achten, diese können schnell mehr als 10.000€ ausmachen.
  11. Vorher abklären ob eine Baustraße  oder ähnliches von der Firma angelegt werden muss. Diese Kosten bei der Finanzierung miteinplanen.

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