Fakten



Bauherren: iii Möre & André
Bauort:iiiiiiiiiiii bei Sarstedt (Niedersachsen)
Haustyp:iiiiiiiii Zweifamilienhaus mit Keller
Wohnfläche:i ca. 460 m²
Keller:iiiiiiiiiiiiii ca. 149 m²

Bauträger:iiiiii Modul-Hausconcept
Baubeginn:iiii Oktober 2016

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Zwischenstopp: Entscheidung für professionelle Bauzeichnungen

Da sich mit der Zeit herausstellte, dass die Planung unseres Traumhauses definitiv eine individuelle Planung ist und in kein „Kataloghaus“ passt (nicht, dass wir das nicht am Anfang versucht hätten! 😎), brauchten wir vernünftig durchdachte Zeichnungen, mit denen wir bei den Firmen unsere Wünsche klar definiert äußern konnten. Ein verwandter Architekt bot sich an, uns für verhältnismäßig wenig Geld verschiedene Architektenzeichnung zu erstellen. Dieses Angebot nahmen wir gern an.
Normalerweise kostet die Erstellung individueller Bauzeichnungen einige tausend Euro. Ob wir dies dann gemacht hätten, ist fraglich. Wenn man aber über Bekannte die Möglichkeit hat, sich für kleineres Geld solche Zeichnungen erstellen zu lassen, sollte man dies auf jeden Fall tun, wenn man individuell bauen möchte.
Insbesondere empfiehlt sich dies mit Blick auf die Vergleichbarkeit  der Angebote der verschiedenen Baufirmen, da diese sich in der Regel das Erstellen individueller Planungszeichnungen bezahlen lassen und versuchen, ihren Standard darin unterzubringen. Dies liegt an der vorwiegenden Ausrichtung auf „Kataloghäuser“. Mit fertigen Architektenplänen gibt man den Firmen aber genau vor, was man haben möchte.


Wir setzten uns mit unserem befreundeten Architekten zusammen und begannen zu planen. Währenddessen fiel die Entscheidung für ein ZFH.
Einige Wochen und mehrere Gespräche später hatten wir schließlich unsere eigenen Architektenzeichnungen in der Hand!😁 Mit einem Architekten zusammen zu arbeiten hat definitiv Vorteile, da er an viele Punkte denkt, die man selbst überhaupt nicht auf dem Schirm hat!

Hier die Fragen, die wir uns mit unserem Architekt gemeinsam gestellt haben und unsere jeweiligen Antworten dazu:
Was für eine Dachform wollen wir?
Wir schauten uns verschiedene Dachformen an und waren da recht flexibel. Letztendlich gefiel uns die klassische und günstige Variante mit Satteldach am besten.

Putzfassade oder Klinker?
Sofern wir es uns leisten konnten, wollten wir auf jeden Fall Klinker! Das sieht toll aus und ist pflegeleichter und langlebiger als eine Putzfassade. Ist aber Geschmackssache. Wer nicht so tief in die Tasche greifen will, ist mit einer Putzfassade erstmal günstiger.

Wie wollen wir heizen?
Da gibt es so viele Möglichkeiten: Wärmepumpe (Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe), Gasheizung, Pelletheizung, Solarthermie …
Über Heizmöglichkeiten im Neubau könnte man ewig diskutieren und Romane schreiben… Kurz:
Aufgrund der geringen Kosten entschieden wir uns für eine Gasheizung. Alle Geschosse (außer der Keller) bekommen eine Fußbodenheizung.

Lüftungsanlage: ja oder nein?
Um die EnEv-Standards zu erfüllen, kamen wir um eine Lüftungsanlage nicht drum herum, wenn wir eine Gasheizung wollten. Bei anderen Heizarten ist eine Lüftungsanlage nicht zwingend notwendig. Also freundeten wir uns mit diesem System an und saugten dazu alle Infos auf, die wir kriegen konnten. Irgendwann hatten wir 100 verschiedene Meinungen dazu, sowohl negative, als auch positive: Von „eine Lüftungsanlage macht Krach“ über „die Raumluft wird trocken“ bis hin zu „das ist das Beste, was man machen kann, wenn man berufstätig ist und die Räume nicht mehrfach am Tag lüften kann“, war alles dabei. Auch nahezu alle Bauträger rieten uns zu einer Lüftungsanlage.
Wir werden von unseren Erfahrungen berichten…😏

Wie hoch soll der Keller sein? Soll dieser aus der Erde schauen oder gänzlich im Boden versenkt sein?
Der Keller war schon bei den Gesprächen mit den Bauträgern ein Diskussionspunkt. Wir wollten einen, soviel stand fest. Und wir ließen uns auch nicht umstimmen.😉
Drückendes Grundwasser haben wir hier auch nicht, also hatten wir die Qual der Wahl.
Und wir entschieden uns, den Keller gänzlich im Boden zu versenken. Erstens wird das ohnehin hohe Haus nicht noch höher und zweitens kann man so das Erdgeschoss des Hauses ebenerdig betreten. Das war uns extrem wichtig. Und: Wir wollten eine Kelleraußentreppe, sodass man vom Keller aus Hof und Garten betreten kann.

Wie gestaltet man die beiden Wohnungen im Haus vernünftig?
Uns war wichtig: Beide Parteien sollten zufrieden und glücklich sein! Aber bei insgesamt 6 Personen und noch mehr Tieren ist das manchmal gar nicht so einfach…
Da wir alleinige Bauherren sind, lag die Planung aber vorerst bei uns. Wir wollten eine ca. 120m² große Wohnung im Haus unterkriegen und selbst auch ordentlich Platz haben. Daraus entstanden ist nun folgendes:
Ein großes Haus mit zwei Vollgeschossen, ausgebautem DG und bis auf die Anbauten komplett unterkellert.
Wir bewohnen allein das EG, einen kleinen Teil des OG und die Hälfte des DG.
Unsere (Schwieger-)Eltern verfügen über einen großen Teil des OG und die andere Hälfte des DG.

Wie soll der Schallschutz zwischen den beiden Wohneinheiten beschaffen sein?
Darüber haben wir uns bei der Planung des ZFH zuerst so gar keine Gedanken gemacht…
Aber Schallschutz ist nicht zu verachten, besonders wenn Kinder, Tiere und Musiker im Haus wohnen – wir haben alles!🙉
Also plante uns unser Architekt eine schicke, dicke Schallschutzwand zwischen den beiden Wohnungen und um das vorgeschaltete Treppenhaus herum, was auch von Vorteil ist, wenn wir vielleicht in vielen Jahren die Wohnung der (Schwieger-)Eltern mal weiter vermieten.
Eins gilt es aber zu beachten: Jede Steckdose, die in die Schallschutzwand gesetzt wird, erhöht die Schallübertragung. Und auf gar keinen Fall sollten durch so eine Wand Wasserrohre laufen!

Wo platziert man die Treppen?
Die Integration der Treppen ins Haus war gefühlt das schwierigste.
Schnell stand fest, dass wir ein vorgeschaltetes Treppenhaus wollten, damit jeder seinen eigenen Wohnungseingang hat: Wir unten, unsere (Schwieger-)Eltern oben. Im weiteren Verlauf führt diese Treppe auch in den für beide Parteien zugänglichen Keller.
Durch den 2 ½ - geschossigen Aufbau des Hauses und die Trennung in zwei Wohnungen braucht natürlich jede Wohnung ihr eigenes „Treppenhaus“. Am besten verlegt man diese Treppen irgendwo ins Innere des Hauses, sodass diese zentral erreichbar sind und keine Außenwand blockieren, die man anderweitig für Räume mit Fensterfläche nutzen möchte. Einziger Nachteil: man hat dann auf der Treppe kein Tageslicht und muss anderweitig für Beleuchtung sorgen…
Wir schlugen uns ewig damit rum und probierten hin und her. Das schwierige daran war vor allem, dass durch die Lage der Treppe in dem einen Geschoss automatisch die Raumaufteilung im darüber liegenden Geschoss davon abhängig war – was oft nicht ideal war. So langsam verstanden wir, warum viele Bauherren ein fertig geplantes Kataloghaus bauten…
Irgendwann hatten wir dann eine Lösung, mit der wir leben konnten.

Wie viel Fensterfläche benötigen wir in welchen Räumen? Sollen diese bodentief sein?
Auch so eine Sache, über die man am Anfang überhaupt nicht nachdenkt! Aber: Auch dazu gibt es Vorschriften! Die Bauordnung Niedersachsen schreibt für Aufenthaltsräume mindestens 1/8 der Raumgrundfläche als Fensterfläche (Rohbaumaß) vor. Raumteile mit einer lichten Höhe bis 1,50 m bleiben dabei außer Betracht (wichtig im DG).
Bei nahezu allen Bauträgern plante man uns massenweise bodentiefe Fenster ein. Das ist natürlich schön, da so viel Tageslicht in die Räume gelangt.
Vier Nachteile haben diese Fenster aber:
1. Man muss für eine min 90cm hohe Absturzsicherung sorgen, wenn diese Fenster sich nicht im EG befinden.
2. Man verliert Stellplatz vor den Fenstern und hat keine Fensterbank.
3. Man sitzt je nach Lage ziemlich auf dem Präsentierteller.
4. Man hat sehr viel Fensterfläche zu putzen.😥
Wir haben daher nicht allzu viele bodentiefe Fenster geplant.

Rollläden: ja oder nein? Elektrisch?
Großes Thema! Oft wird empfohlen, alle Fenster mit Außenrollläden zu versehen. Kann man machen, wenn man das Geld übrig hat. Hatten wir aber nicht. Besonders teuer wird der Spaß bei großen (bodentiefen) Fenstern und wenn man die Rollläden elektrisch steuern will.
Wir entschieden uns, alle Schlaf- und Wohnräume mit Rollläden auszustatten. Küchen, Bäder, Büros, Flure und Abstellräume bekommen keine, dort werden wir von Innen Rollos oder Gardinen anbringen.
Die Rollläden an den bodentiefen, großen Fenstern sind elektrisch betrieben (insgesamt 6), die restlichen manuell.

Wie positionieren wir Fenster und Türen?
Auch nicht ganz so einfach. Wenn man eine Tür oder ein Fenster an den Rand eines Raumes setzen will, muss man darauf achten, dass man einen kleinen Stumpf von ca. 25cm benötigt. Das hat in der Regel statische Gründe.  Auch muss man sich vorher grob überlegen, ob man hinter der Tür noch Platz benötigt, um z.B. im Kinderzimmer einen etwas tieferen Kleiderschrank dahinter zu stellen.
Da wir auch Schiebetüren in beiden Wohnungen haben, gilt es hier zu beachten, dass diese Türen sich auch vernünftig öffnen lassen, es darf also im Schiebebereich kein Möbelstück stehen und der Wandstumpf, an dem man entlang schiebt, muss groß genug sein. Es gibt auch die Variante, die Schiebetüren nicht vor der Wand, sondern in der Wand laufen zu lassen, was uns aber zu teuer war.

Wo verlaufen eigentlich unsere Abwasserrohre?
Daran haben wir überhaupt nicht gedacht und mussten dann feststellen, dass man dadurch einiges an Platz verliert, z.B. durch notwendige Abseitenwände, wenn man die Rohre nicht sehen will. Auch muss man in bestimmten Bereichen schauen, ob sich die Rohre mit leichtem Gefälle im Estrich verziehen lassen oder ob sie evtl. ein Stück an der Wand entlang laufen müssen. Das betrifft neben den sanitären Anlagen (Toiletten, Waschbecken, Duschen und Badewannen) in Bad und WC natürlich auch die Küchen! Daher gilt es hier, diese Räume möglichst geschickt im Haus zu positionieren.

Wie soll das Wohnen im Alter aussehen?
Wir bauen dieses Haus ja für uns und hoffen, dass wir ein Leben lang darin wohnen werden. Also war uns wichtig, dass auch ein Wohnen im hohen Alter oder mit Gehbehinderung möglich wäre.
Einen ebenerdigen Eingang gewährleisten wir durch den komplett in der Erde versenkten Keller. Die Räume im EG sind so groß gewählt und aufgeteilt, dass man später für ein ebenerdiges Wohnen Bad und Schafzimmer aus dem OG ins EG verlegen könnte.
Alle Türen sind so breit, dass man sie mit einem Rollstuhl passieren kann.
Des Weiteren haben wir uns Gedanken über eine spätere  Veränderung der Raumaufteilung im OG und DG gemacht.

Weiterhin überlegten wir uns die Position von Balkon und Terrasse, Parkmöglichkeiten auf dem Hof, die Unterbringung der Haustechnik im Keller und noch jede Menge andere Kleinigkeiten.

Mit diesen neuen Erkenntnissen im Kopf, einer Summe von maximal 550.000-600.000€ im Kopf und unseren professionellen Plänen zogen wir nun weiter und suchten eine Baufirma.

An dieser Stelle nochmal ein großes DANKESCHÖN🌺 für die Zeit und Mühe, die unser Architekt hier investiert hat!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen